Dienstag, 3. September 2013

Kleiner Nachtrag...



…von Kathmandu (Vorsicht: Aus Faulheit heute kurz und knackig ;) ). Vorletzten Samstag beschloss ich ein bisschen Hauptstadtluft zu schnuppern - und die war wirklich anders als die Panauti-Dorf-Luft.
Staubig, laut, groß und verwirrend waren meine ersten Eindrücke. Ich war echt froh, dass ich nicht alleine war, sondern von Rakshya und ihrer Schwester Susu begleitet worden bin (und dass ich sie in dem Gewüle überhaupt gefunden hatte ;) ). Sie zeigten mir, dass Kathmandu auch schöne Ecken verborgen hält und dass sich die aufregende, fast 2 Stunden dauernde Busfahrt im überfüllten Bus gelohnt hatte.

Nach dem Herumgeschlendern durch überfüllte, staubige Gassen nahmen wir ein Taxi zum Swarmabhunarh Tempelkomplex. Dort wimmelte es vor Affen und Menschen und nach einen kleinen Aufstieg hatten wir, von den Tempeln aus, einen super Ausblick über die Stadt. Wir drei zündeten alle eine Kerze für unseren Segen an und drehten an den „Gebetsmühlen“.

Die weiße, hübsche und mit bunten Fähnchen geschmückte Stupa von Bodnath  zu der wir danach fuhren, war sehr sehenswert, bildete aber einen krassen Kontrast zu dem dreckigen, staubigen Großstadtgewimmel vor dem Eingang.

Am späten Nachmittag trat ich dann meine Bus-Odyssee nach Panauti an.












Montag, 26. August 2013

Und Erinnerungen.



Und so fliegen sie, die Tage und hinterlassen einen farbenfrohen Nachgeschmack. So viel ist passiert in den letzten Tagen. Und das muss nun endlich niedergeschrieben werden, bevor alles sich noch mehr in einem Meer von Farben, Getrommelklängen und neuen Gesichtern vermischt.
Am Sonntag hatte ich meinen ersten Schultag. Dafür sind wir schon früh aufgestanden und dann hat mich nach dem Frühstück ein Fahrer mit dem Auto nach Panauti gebracht, wo ich zunächst allen Lehrern vorgestellt und begrüßt wurde. Es war sehr aufregend, aber im Grunde gab es noch nicht viel zu tun. Hier finden die nächsten 2 Wochen Examen statt, weshalb meine Arbeit nur aus Blätter stempeln, falten und Aufsicht geben, besteht. Rajan, einer der Lehrer, führte mich in der Schule rum und zeigte mir alles, auch wenn wir damit relativ schnell fertig waren - so groß ist die Schule wirklich nicht ;). Ich war anfangs leicht geschockt, unter welchen einfachen Bedingungen die Schüler hier lernen müssen. Der Strom fällt hier oft aus, weshalb das Licht in den Klassenzimmer sehr schlecht ist, einfache Holzbänke in winzigen Klassenzimmern, auf denen sich zum Teil 3 Schüler quetschen und versuchen mit ihren einfachen, kleinen Bleistiften die Aufgaben zu lösen. Und die Toiletten…Eigentlich will ich wirklich nicht so sehr darüber schreiben, nur so viel: Man muss schon wirklich ein seehhr dringendes Bedürfnis und kein Geruchsorgan mehr haben, um sich auf diese Löcher im Boden ohne Spülung zu trauen. Abends wurde ich dann vom Schulleiter Laxmi Sir zum Dal Bhat Essen eingeladen. Vorher zeigte mir seine Tochter Samna aber noch Panauti.

Am Montag  ging ich nach der Schule mit Samna einkaufen, um alles für mein erstes Dal Bhat kochen zu besorgen. Sie zeigte mir die einzelnen Schritte vom Kochen, aber es waren so viele, dass ich sie mir eher nicht so wirklich merken konnte…;) Es ist auf jeden Fall nicht so einfach, wie ich gedacht hatte.

Am nächsten Tag wurde ich von einem Lehrer nach der Schule nach Dhulikhel eingeladen. Allein die Fahrt hinten auf seinem Motorrad, über wörtlich Stock und Stein, war eigentlich schon aufregend genug. Angekommen, zeigte er mir seinen Ort und die vielen Tempel.

Und auch am nächsten Tag sollte ich aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Ich stand um halb 6 auf, um mit ihm den „Way of 1000 steps“  zur großen Buddha Statue und zum Tempel zu gehen. Von dort oben sollte man einen gigantischen Blick haben, leider hab ich hier, was das angeht, weniger Glück. Es war mal wieder zu bewölkt, um ins Tal runterblicken zu können. Dann Abstieg, Frühstück und den Segen bekommen. Es war nämlich Gayzatra, ein Feiertag hier, weshalb ich auch nicht zur Schule musste. Bei diesem Segen bekommt man unter Gebeten Schnüre in verschiedenen Farben um das Handgelenk gebunden und auf die Stirn ein roten Punkt gemalt, als Zeichen für Gottes Segen. Der Tag wird hier mit viel Musik, Essen und Trinken gefeiert. Aber viel Zeit mich damit aufzuhalten hatte ich nicht, ich wurde wieder nach Panauti gefahren um schnell meine Sachen zu packen und dann gings auf nach Bhaktapur zu Rabindra. Er hatte mich für dieses Fest wieder zu sich eingeladen. Nachmittags fuhren wir mit seinem Neffen nach Kathmandu zu einem neplesischen Konzert. Das war wirklich einer der schönsten Dinge, die ich bisher hier erleben konnte. Umgeben von Affen, Weihrauchschlieren und der einbrechenden Dämmerung in einem Hof von einem Tempel konnte ich mich den nepalesichen Trommelklängen und Gesängen hingeben. Ich wurde von der magischen Stimmung an diesem Abend wirklich berührt. Irgendwie wie 1001 Nacht. Nach dem Konzert zeigte Rabindra noch die Verbrennungsstationen in Kathmandu. Das war nicht weniger besonders. Unter Feuerwirbeln und Gesängen führten die Menschen ihr Abendgebet auf um den Verstorbenen, der hier verbrannt wurde, die letzte Ehre auf den Weg in den Himmel zu geben. Rabindra erklärte mir, dass es hier von der Verbrennungsstation in Kathmandu direkt in den Himmel gehen soll, weshalb die Menschen aus ganz Nepal hier verbrannt werden wollen.

So. Jetzt aber zum Höhepunkt dieser Woche, der Donnerstag J. Das Totenfest (dessen neplesischen Namen ich leider vergessen habe) dauerte den ganzen Tag. Schon der Morgen begann mit Farben, Menschen, Musik und Umzugswagen. Von Rabindras Haus konnte man das Treiben auf Bhaktapurs Straßen gut beobachten. Die Art „Sänften“ oder Wägen waren mit einem Foto des Verstorbenen der Familie, Girlanden, Hörnern und Kuhhaar geschmückt. Alle zeigten die Form einer Kuh, egal ob aus Stroh, Bast oder Holz und auch echte Kühe waren in dem Gedränge zu sehen. Dazwischen tanzten die Kinder zum Rhythmus der Trommeln und schlugen mit Stöcken zum Takt dazu. Die Dynamik und die Energie auf den Straßen war wirklich greifbar. Nach diesem Ritual erscheint der Legende nach auf dem Weg zum Himmel dann eine Kuh, die das verstorbene Familienmitglied über den Fluss zum Himmel bringt.

Abends im Bett drehten sich noch meine Gedanken um die ganzen neuen Eindrücke der letzten Tage. Nepal ist wirklich ein Land voller Facetten und ich bin sehr froh dies alles zu erleben.

Namaste.
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Sonntag, 25. August 2013

Panauti

Ausblick von meiner Dachterrasse

Ausblick zur anderen Seite
Tripeni, die Flussmündung am Tempel

Meine Schule

Der "Marktplatz"

Tempel nahe des Flusses

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Sonntag, 18. August 2013

Ein neuer Tag



„In Nepal darf man sein Auto nicht lieben.“ (Rabindra Puri)
Was er damit meinen sollte, durfte ich heute erleben. Nach dem Mittagessen fuhren wir los nach Panauti, das Dorf indem ich ab morgen früh wohnen und unterrichten werde. Wir fuhren allerdings einen kleinen  Umweg über das „Dorf“ Fulbar (so wurde es zumindest ausgesprochen). Die Straßen sind eng, holprig und schmal aber was einen wirklich in Angstschweiß ausbrechen lässt, ist die Fahrweise der Nepalesen. Zum Teil hat man das Gefühl, Straßenregeln existieren nur pro forma und die Fahrer sind Adrenalin-Junkies und suchen den gewissen Kick, wenn auf einer superengen Straße zwei nebeneinander fahrenden Motorräder überholen, während von weiten auf der gegenüberliegenden Straßenseite schon ein Bus zu sehen ist. Diese kleinen Busse sind in der Regel unters Dach vollgepackt mit Menschen, aber nicht nur das: Auf dem Dach des Busses sitzen mindestens ebenso viele Leute und lassen die Beine baumeln, ohne Sicherung, nur mit Griffen zu festhalten. Nun aber zum Zitat. Nach einer Weile bogen wir auf eine Art… mhh…nennen wir es „Feldweg“ ab. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass dieser Weg mit dem Auto befahrbar wäre: rießige, mit Wasser gefüllte, Schlaglöcher im lehmigen Boden, Geröll, supersteil und kurvig. Doch die Fahrer hier sind nicht nur Adrenalin-Junkies, sie sind auch Fahrkünstler und so schafften wir es durchgerüttelt nach „Fulbar“. Bei diesem Dorf mit ungefähr 3 Häusern mitten in den Bergen, sollte man einen 180 Grad Blick auf den Himalaya haben. Leider war es an diesem Tag dafür zu wolkig, aber der Ausblick war trotzdem atemberaubend.
Nach der Milk-Tea-Pause ging es nun nach Panauti. Die Landschaft hier ist einfach wuuuuunderschöön!!!! Romantisch, wild und unberührt. In Panauti angekommen, wurde mir kurz der Marktplatz mit dem Tempel, die zwei zusammen fließenden Flüsse und mein Haus für die nächsten Wochen gezeigt. Das hat gereicht um mich zu verlieben!!! Panauti ist einfach wunderschön (ich benutze dieses Wort schon sehr inflationär)und wirkt so friedlich, ruhig, idyllisch – irgendwie wie eine andere Welt. Es werden auf jeden Fall noch Fotos folgen, denn ich schaffe es nicht, es zu beschreiben.
Morgen soll ich also dann da wohnen und unterrichten :-/. Irgendwie packt mich schon langsam die Angst… Eine Klasse alleine über 5 Wochen zu unterrichten, von der ich nicht mal weiß, welche Altersgruppe sie hat, auf einer fremden Sprache, wirkt auf mich gerade noch etwas gruselig.
Nun ja…abwarten ;) Liebe Grüße :)

Freitag, 16. August 2013

Weil Bilder mehr als Worte sagen...

Namunar Guar, mein Haus in Bhaktapur

Der Dattatraya Square, ca. 100 m von Namunar Guar

Durbar Square

Taumadhi Square

Durbar Square
Pottery Square



Donnerstag, 15. August 2013

Erste Eindrücke

Namaste.
Nun also der erste Blogeintrag von Nepal J. Im Moment befinde ich mich, und auch noch die nächsten Tage, in einen von Rapindras restaurierten Häusern. Gestern wurde ich von  ihm und seinen Mitarbeitern am Flughafen abgeholt und sehr freundlich mit einen bestickten Schal begrüßt. Nachdem er mir das Haus gezeigt hatte, ich ein wenig ausgepackt und mich frisch gemacht hatte, holte er mich zum Essen mit seiner Familie ab. Seine Frau hatte Dal Bhat, das traditionelle Gericht hier: Reis mit einer Art linsen-gemüse-eintopf, gekocht und später Milk Tea dazu gereicht. Den bekommt man hier, genauso  wie Dal Bhat zu jeder Mahlzeit oder Gelegenheit. Ich finde das Essen hier auf Anhieb sehr lecker und ich fühle mich hier sehr wohl; Rabindra ist sehr gastfreundlich und hilfsbereit und kann mir auf Deutsch auch manche Sachen erklären (das Englisch hier klingt wie eine andere Sprache)
Leider hat sich in meiner ersten Nacht nach kurzer Zeit gezeigt, dass ich extrem allergisch gegen die Betten bin, weshalb ich jetzt auf meinen Schlafsack umgestiegen bin, um es ein wenig zu mildern. Auch durfte ich schon eine Kakerlake in meinem Badezimmer begrüßen ;). Aber das sind bisher auch die einzigen kleinen Nachteile ;).

Ansonsten gehört Nepal zu dem faszinierendstem und schönsten  Land, in dem ich je gewesen bin! Man  kann es in keiner Weise mit Deutschland vergleichen. Hier ist einfach ALLES anders. Das Essen,  die Gerüche, die Geräusche,  der Verkehr :D, das Klima (sehr schwül und viel Regen mit Gewitter), die Farben (die Häuser sind alles Braun und außerhalb ist alles so wahnsinnig GRÜN), die Häuser, die Sprache, die Kleidung, die Begrüßung,…

Ich glaube ich werde noch eine Zeit brauchen, bis ich mich an das ganze Neue gewöhnt habe ;)
Heute bin ich ein wenig durch die Gassen von Baktapur geschlendert und habe mit Fotos versucht meine Eindrücke fest zu halten. Auf den Straßen ist irgendwie alles bunt und wirkt auf den ersten Blick wie ein Durcheinander. Auf ausgebreiteten Tüchern werden Gewürze, frisches Obst und Gemüse oder Schmuck angeboten. Die Läden hier sind winzig (!) und haben vielleicht 4 Quadratmeter, auf denen sich in Regalen die angebotenen Sachen türmen. Mitten auf den Straßen tummeln sich Hühner und freilaufende Hunde und das Gackern vermischt sich mit nepalesischer Musik und dem Dauer-Hupen der Motorräder.

Naja, das wars jetzt erstmal ;).
Ganz viele nepalesische Grüße :)